Schlafwandeln und Albträume bei Kindern
Vielfach sind Eltern bestürzt, wenn das eigene Kind am Abend nicht einschlafen kann oder manches Mal auch nicht einschlafen will. Unzählige Male werden sie von Albträumen geplagt, die sich häufig in Ängste umwandeln können.
Albträume im Kindesalter
Kinder besitzen in diesem Alter die Fähigkeit sich noch lange an einen Albtraum erinnern zu können. Die erschreckenden Inhalte, die den Albtraum begleiten, sind die Erinnerungen, die Kinder noch lange durchleben. Aus diesen Erlebnissen des Albtraums können Kinder sich nicht selbst befreien, sondern benötigen hier dringend Anteilnahme. Im Albtraum werden Kinder von bösen Monstern und Tieren, schrecklichen Gespenstern und bösen Menschen verfolgt oder stecken oft sogar in Situationen fest, aus denen sie sich mit eigener Kraft nicht befreien können.
Hilfe bei Albträumen
Die Hilfe, die das Kind in dieser Situation so dringend braucht, ist ganz nah und einfach. Das Kind braucht Bestätigung, dass es wirklich große Angst gehabt hat und vielfach reicht es schon, wenn es schützend in den Arm genommen wird. So bekommt es das behütete Gefühl, dass Mama und Papa bei ihm sind. Fälschlicherweise wird die Angst oft ausgeredet, was aber grundlegend falsch ist. Das Kind möchte seinen Traum erzählen, damit die Eltern ihre Anteilnahme zeigen können und spüren, dass ihr Kind wirklich die Angst des Albtraums durchlebt hat oder sogar noch durchlebt.
Wie entstehen Albträume?
Das Kind durchlebt am Tag vielerlei Erfahrungen, die der Körper nachts während der Schlafphase verarbeiten muss. Durch erlebte Ängste oder auch diverse Kombinationen aus Phantasie und Ereignissen, können dazu führen, dass während der Traumschlafphase der Albtraum auftritt. Dies geschieht meist im letzten Drittel der Nacht. Nicht innerhalb der Tiefschlafphase, sondern in der sogenannten Traumschlafphase, dem REM-Schlaf, bahnen sich die durchlebten Ereignisse des Tages ihren Weg zum Albtraum, der das Kind dann aufschrecken lässt.
Schlafwandeln im Kindesalter
Etwa 1-6% aller Kinder sind im Kindesalter vom nächtlichen Schlafwandeln betroffen, welcher auch als Somnambulismus oder Noktambulismus bezeichnet.
Was ist Schlafwandeln?
Meist entsteht das Schlafwandeln im Alter von sechs bis hin zum zwölften Lebensjahr. Oftmals zieht sich die Qual des nächtlichen Schlafwandelns über mehrere Jahre hinweg, wobei dieses konstant oder auch nur hin und wieder auftreten kann. Der Schlaf des Kindes normalisiert sich in aller Regel ab dem Einsetzen der Pubertät.
Wann schlafwandeln Kinder?
Die Zeit des Schlafwandelns kann völlig unterschiedliche Formen haben und findet häufig innerhalb des ersten Drittels der Nacht statt. Oft dauern diese nächtlichen „Ausflüge“ bis zu einer halben Stunde, bei manchen aber auch nur einige wenige Minuten. Am kommenden Morgen kann sich das Kind daran allerdings nicht mehr erinnern, was für das Kind einen großen Vorteil birgt. Es ist ebenso nicht ratsam, mit dem Kind darüber zu sprechen, da es sonst in Angst versetzt könnte.
Gefahren beim Schlafwandeln
Bei Kindern mit dem Phänomen des Schlafwandelns besteht erhöhte Unfallgefahr, da sie stets während dieser Phase immer nur geradeaus gehen, egal was dort steht. Daher kann es auch leicht geschehen, dass sie auf ein Balkongeländer oder eine Fensterbank klettern. Sofern Ihr Kind zum nächtlichen Schlafwandeln neigt, ist es ratsam, gewisse Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Zunächst ist anzuraten, die Türen und Fenster zu verschließen, ein zusätzliches Glöckchen oder eine angenehme Klingel als Warnton, erhöht die Sicherheit für das Kind ebenso in beträchtlichem Maße.
Verhalten während des Schlafwandelns
Nehmen Sie das Kind an die Hand und führen Sie es behutsam mit ruhigen Worten wieder ins Bett. Schlafwandelnde Kinder kann man nicht aufwecken, wenn doch, dann nur extrem schwer, zumal sie dann meist überrascht oder entsetzt sind, warum sie denn geweckt worden sind. Sie wissen ja nicht, dass sie schlafwandeln.
Fazit
Wirklich bedenklich ist weder der Albtraum, noch das Schlafwandeln bei Kindern, solange es nur gelegentlich auftritt. Sofern es sich allerdings als häufige Belastung darstellt, ist es ratsam, dies mit dem Kinderarzt zu besprechen. Mögliche Stressfaktoren oder gar eine Überlastung, die auch schon im Kindesalter stattfinden kann, können eine Ursache für häufige nächtliche Albträume oder Schlafwandlungen sein. Der Kinderarzt steht Ihnen mit fachkundigem Rat zur Seite.